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Beleuchtungsnormen für den Arbeitsplatz bilden nur die halbe Realität ab.

Article17Standards in Bezug auf Bürobeleuchtung bieten eine wertvolle Anleitung für das was zu tun und was zu vermeiden ist. Bei der Schaffung einer wunderbaren Arbeitsplatzbeleuchtung geht es jedoch um viel mehr als um die Einhaltung der empfohlenen Zahlen. Das müssen Sie wissen, um über die Standards hinauszugehen.

Immer mehr Arbeitgeber weltweit erkennen, welchen großen Einfluss die Arbeitsplatzbeleuchtung auf die Gesundheit und Produktivität ihrer Arbeitnehmer hat. Aber viele Menschen arbeiten immer noch unter Beleuchtung, die ihnen unangenehm ist. Ein wesentliches Instrument für die Verbesserung sind die verschiedenen bestehenden Normen und Richtlinien für Bürobeleuchtung. Aber ein einfaches Befolgen der Normen ist nicht genug. Es ist vollkommen möglich, den Empfehlungen zu folgen und trotzdem ein schlechtes Beleuchtungskonzept zu entwickeln. Wir müssen das Gesamtbild sehen. Traditionell konzentrierte man sich bei Bürobeleuchtung auf visuelle Leistung, Komfort und Ästhetik. Die wichtigsten Faktoren sind Beleuchtungsstärke, Verteilung, Farbwiedergabe und Blendung. Diese Faktoren sind auch im Europäischen Standard für Arbeitsplatzbeleuchtung, EN 12464, und in weiteren Richtlinien zur Bürobeleuchtung festgehalten. Doch Normen und Regeln decken nur einen Teil der Wirkung von Licht auf den Menschen am Arbeitsplatz ab.

Über die Normen hinaus

Die Evolution des Menschen fand im Sonnenlicht statt, daher brauchen wir Sonnenlicht, um sehen zu können, stellen aber auch unsere innere Uhr und unseren Schlaf-Wach-Rhythmus danach. Das richtige Licht zur richtigen Zeit hält unseren Geist aufmerksam und sorgt für den reibungslosen Ablauf der Körperfunktionen. Zu wenig Licht, bzw. zu viel zur falschen Zeit, stört unseren natürlichen Rhythmus.

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Leider wurden die meisten Richtlinien zur Bürobeleuchtung formuliert, bevor diese Auswirkungen bekannt waren. Als beispielsweise Computer in den 1980ern in Büros Einzug hielten, wurde empfohlen, starke horizontale Beleuchtung und nur wenig vertikale Beleuchtung einzusetzen, um Blendung auf den Bildschirmen zu vermeiden. Leuchten, die diese Anforderungen erfüllten, wurden zur Norm in Büros. Dies hatte allerdings die ungewollte Folge, dass weniger Licht in die Augen der Mitarbeiter einfiel, sodass sie nicht genug Licht erhielten, um geistig wach zu bleiben. 2005 wurde bei einer Studie mit Modellbüros festgestellt, dass geringe vertikale Beleuchtung mit verstärkter Müdigkeit und schlechterem Schlaf zusammenhängt. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Beleuchtung in der Mehrzahl der Büros, auch wenn diese die Normen erfüllten, nicht ausreichend vertikale Beleuchtung lieferte.

Eine ähnliche Untersuchung von Zumtobel, dem Schwesterunternehmen von Thorn, und des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation ergab, dass die Mehrzahl der Befragten im Büro Beleuchtungsniveaus von 800 lx oder höher bevorzugten, obwohl EN 12464 ur 500 lx für Schreibtischarbeiten und 300 lx für Aktenablage und Verwaltung spezifiziert. EN 12464 empfiehlt außerdem Höchstwerte für den Blendwert (UGR – Unified Glare Rating), der bei verschiedenen Aufgaben nicht überschritten werden sollte. Aber UGR erfasst nicht alles. Neueste Studien haben gezeigt, dass direkte Beleuchtung durch mehrere kleine, Lichtquellen mit intensiver Helligkeit, wie beispielsweise Deckenleuchten mit hellen LED-Strahlern, stärker blenden als eine einzelne Lichtquelle – etwas, was die UGR nicht erfasst.

Normen und Richtlinien liefern eine wertvolle Basis zur Vermeidung der häufigsten Fehler, aber die Entwicklung eines rundum gesunden Lichtdesigns erfordert einen holistischeren Ansatz. Was wäre, wenn wir, anstatt die Effektivität einer Beleuchtung in Bezug auf Beleuchtungsniveau und Energieverbrauch zu messen, den Wert erfassen, welchen die Beleuchtung bietet, indem sie eine Atmosphäre schafft, in der Menschen gesund bleiben und ihr Bestes geben können? Wissen, Erfahrung und Urteilskraft eines guten Beleuchtungsexperten können den Unterschied ausmachen zwischen guter und schlechter Bürobeleuchtung für den Kunden.

Die Arbeitsplatzbeleuchtungsprodukte von Thorn machen Menschen zum Mittelpunkt des Lichtdesigns. Gutes Design und das Verständnis, welche Auswirkungen Licht auf Menschen hat, erlauben uns die Entwicklung von Beleuchtung, die Komfort und Wohlbefinden fördert, und gleichzeitig erschwinglich ist sowie problemlos installiert und gewartet werden kann. Wir orientieren uns dabei an den einfachen Prinzipien der Beleuchtung von Aufgabe, Umgebung und Gesicht. Ist die Aufgabe gut sichtbar, die Umgebung angenehm und Gesichter klar und gleichmäßig erhellt, handelt es sich um einen gut beleuchteten Arbeitsplatz. Beleuchtungsnormen sind sehr hilfreich, aber sie sollten mit Vorsicht befolgt werden. Ihr persönlicher Rat und Ihre Einschätzungen können beachtlichen Mehrwert für Ihre Kunden schöpfen.